Beamter

 s. Adj., m.  Z

Bedeutungen

[1] im statusrechtlichen Sinne, durch das Arbeitsverhältnis begründet: öffentlich Bediensteter mit hoheitlichen Aufgaben und oft besonderen Pflichten (in Deutschland zum Beispiel kein Recht auf Arbeitskampf) sowie besonderen Privilegien (zum Beispiel Unkündbarkeit und/oder Pensionsansprüche)
[2] im haftungsrechtlichen Sinne, durch die Arbeitsaufgabe begründet: Person, der öffentliche Gewalt anvertraut ist, die Aufgaben der öffentlichen Verwaltung wahrnimmt
[3] historisch und regional umgangssprachlich: Angestellter, dessen Tätigkeit an einen Beamten erinnert (ganz besonders ein Mitarbeiter einer Bank)
Herkunft
kontrahiert aus Beamteter, Substantivierung des Partizips von beamten 'mit einem Amt versehen'. Das Wort ist seit dem 14. Jahrhundert belegt.❬ref❭, Stichwort: „Beamte(r)“.❬/ref❭
Synonyme
[1] Amtsträger, Staatsbediensteter, Staatsdiener
[3] Angestellter
Gegenwörter
[1] Angestellter, Arbeiter, Unternehmer
Weibliche Wortformen
[1] Beamtin
Unterbegriffe
[1] Abfertigungsbeamter, Bahnbeamter, Bundesbeamter, Grenzbeamter, Kriminalbeamter, Justizbeamter, Justizwachebeamter, Kolonialbeamter, Kommunalbeamter, Landesbeamter, Polizeibeamter, Postbeamter, Schalterbeamter, Staatsbeamter, Steuerbeamter, Supernumerar, Vollstreckungsbeamter, Zollbeamter
[1] Bundeskanzler, Lehrer, Minister, Polizist, Professor, Staatsanwalt, Studienrat
[1] Oberbeamter, Niederbeamter, Unterbeamter
[2] Kostenbeamter
[3] Bankbeamter, Post-Beschäftigter, Schalterbeamter
Beispiele
[1] In Deutschland sind viele Lehrer an öffentlichen Schulen Beamte.
[1] „Zurzeit werden die Vernehmungen der Augenzeugen und der beteiligten Beamten noch fortgesetzt.“❬ref❭ Erstveröffentlichung 1929.❬/ref❭
[1] Früher waren auch die Beschäftigten der Post Beamte.
[1] Unter Mandarinen versteht man hohe Beamte im kaiserlichen China.
[2]
[3] Der Beamte am Schalter…
[3] In den Betrieben sprach man noch bis zu den 1920er Jahren vom „Beamten“, außerbetrieblich war die Bezeichnung „Privatbeamter“ für viele industrielle Angestelle noch lange verbreitet. Bei Kreditinstituten war sie noch nach dem Zweiten Weltkrieg anzutreffen („Schalterbeamter“).❬ref❭❬/ref❭
[3] Mit dem Begriff „(Privat)Beamte“ wurden Kassierer, Buchhalter, Korrespondenten, Betriebsleiter etc. zusammengefaßt.❬ref❭❬/ref❭
[3] „Diese Verordnung regelt mit Wirksamkeit vom 1. September 1933 die Pensionsverhältnisse der Beamten und Beamtenpensionisten beiderlei Geschlechtes und ihrer Hinterbliebenen sowie die Pensionsverhältnisse der Bankgehilfen (Skontisten) und der aus ihrem Stande hervorgegangenen Pensionisten und ihrer Hinterbliebenen für den Bereich der nachbezeichneten Banken (im folgenden »Anstalten« genannt); …“❬ref❭Bankpensionsverordnung, § 1. (1), Fassung vom 28.November 2015❬/ref❭
[3] „Bis in die Zeit der Weimarer Republik wurden in einzelnen Unternehmen der deutschen Industrie die mit Leitungs- und Verwaltungsfunktionen betrauten Gehaltsempfänger ebenfalls als »Beamte« (AEG, Krupp) bzw. »Privatbeamte« (Siemens & Halske) bezeichnet.“❬ref❭Wikipedia-Artikel Beamtentum❬/ref❭
Charakteristische Wortkombinationen
[1] pragmatisierter Beamter
[1] Beamter auf Probe, Beamter auf Lebenszeit
Wortbildungen
Beamtenbeleidigung, Beamtenbesoldung, Beamtendeutsch, Beamtenlaufbahn, Beamten-Mikado, Beamtenrecht, Beamtenstatus, Beamtentag, Beamtentum, Beamtenverhältnis, Beamtenwitz, Verbeamtung
verbeamten

Referenzen

[1] Wikipedia-Artikel Beamter
[1–3] Wikipedia-Artikel Beamtentum
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache Beamter
[*] canoo.net Beamter
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon Beamter
[*] The Free Dictionary Beamter
[1] Duden online Beamter
Quellen

Ähnliche Wörter
ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen:beamen, Beamer, beatmen

Substantiv, adjektivische Deklination, m

Worttrennung

Be·am·te(r), Be·am·te(n)
Aussprache
IPA der bəˈʔamtə, ein bəˈʔamtɐ, die bəˈʔamtn̩
Hörbeispiele: Beamter , Beamte , Beamte
Reime -amtɐ
Betonung
Beạmter