perennieren

Z

Bedeutungen

[1] allgemein: wiederkommen, ausdauern, andauern, anhalten
[2] Botanik: überwintern, mehrjährig blühen, ausdauern
[3] Geographie: das ganze Jahr über Wasser führen (bei Quellen und Flüssen)
Herkunft
von lateinisch perennis, is, e = andauernd, anhaltend, ewig (aus ‚per annos‘ = über die Jahre hin);
weitere Herleitungen: perennare = andauern; perennitas, -atis f. = beständige Dauer
Beispiele
[1] „[…] die wissenschaftliche Kultur verfügt über eine ureigene, sich nicht erschöpfende, der möglichen Erschöpfung gar nicht ausgesetzte Antriebskraft, auf Grund derer sie perenniert und perennieren muß. Die wissenschaftliche Kultur vermag auf Dauer und im Ganzen nicht zum Stillstand zu kommen.“❬ref❭Christian Bermes, Karl-Heinz Lembeck, Ernst Wolfgang Orth: Die Stellung des Menschen in der Kultur, Seite 148, 2002, ISBN 3826022327❬/ref❭
[1] „Denn der reuige Mensch, der sich vom Zustand seines auf Selbstbehauptung und Selbsterhaltung festgelegten Ich lösen will, muß dazu von eben diesem Ich Gebrauch machen; das Leben des „alten“ Ich würde entgegen der Intention des sich bessern wollenden Menschen perennieren.“❬ref❭Horst Robert Balz, Gerhard Krause, Gerhard Müller: Theologische Realenzyklopädie, Band 7, Seite 482, Kapitel: Buße als Konstitution des Christseins, 1981, ISBN 311008192X❬/ref❭
[1] Bei Süchtigen perenniert der Wunsch nach immer demselben Mittel.
[2] „Diese Pflanzen finden hier die schönste Gelegenheit, sich zu besamen und ihr Geschlecht auszubreiten, sie nehmen einen unglaublichen Raum ein, der zur Weide von ein paar großen Landgütern hinreichte. Da sie nicht perennieren, so wären sie jetzt, vor der Blüte niedergemäht, gar wohl zu vertilgen.“❬ref❭Johann Wolfgang von Goethe, Herbert von Einem: Italienische Reise, Seite 286, 2006, ISBN 3406552498 ❬/ref❭
[2] „Bekannter […] ist die Kleeart Meliotus, Steinklee genannt. Sie ist aber ebensowenig […] eine beständige […] Ackerpflanze, sondern wird ebenso oft an den Wegen gefunden; erwächst auch daselbst, obgleich ihre Wurzeln perennieren.“❬ref❭Balthasar Ehrhart: Oeconomische Pflanzenhistorie: nebst dem Kern der Landwirthschafft-, Garten- und Arzneykunst, Band 8, Seite 109 f., 1760 ❬/ref❭
[2] Manche Pflanze perenniert, wenn der Winter nicht allzu hart ist.
[3] „Freilich ist der Sandstein der Rumpfflächenbildung weniger günstig, weil er Grundwasser speichert und dadurch das Perennieren der Gerinne fördert.“❬ref❭Herbert Louis,Klaus Fischer: Lehrbuch der Allgemeinen Geographie: Allgemeine Geomorphologie, Textteil, Seite 366, 1979, ISBN 3110071037 ❬/ref❭
[3] „Das wādi tantūr vereinigt sich mit dem einen perennierenden Fluß führenden wādi gurm zum wādi malāwi.“❬ref❭Wolfgang Haase, Hildegard Temporini: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt: Geschichte und Kultur Roms im Spiegel der neueren Forschung, Band 16, Teil 1, Seite 225, 1986, ISBN 3110073374❬/ref❭
Wortbildungen
perennierend, Perennität

Referenzen

Quellen

Verb, regelmäßig

Zeitform Person Wortform
Präsens ich perenniere
du perennierst
er, sie, es perenniert
Präteritum ich perennierte
Konjunktiv II ich perennierte
Imperativ Singular perennier!
Plural perenniert!
Perfekt Hilfsverb Partizip II
sein perenniert

Worttrennung

pe·r·en·nie·ren, Präteritum pe·r·en·nier·te, P II pe·r·en·niert
Aussprache
IPA ˌpeʀɛˈniːʀən, Präteritum ˌpeʀɛˈniːɐ̯tə, P IIˌpeʀɛˈniːɐ̯t
Hörbeispiele: , Präteritum , P II