Bei dem Wort handelt es sich um ein seit dem 11. Jahrhundert❬ref name="Kluge"❭, Seite 679.❬/ref❭ (um 1000❬ref name="Pfeifer"❭❬/ref❭) bezeugtes Lehnwort, dessen althochdeutsche Form bābes ❬ref name="Kluge"/❭❬ref name="Pfeifer"/❭❬ref name="DHW"❭, Seite 583.❬/ref❭ lautete und im Mittelhochdeutschen, zunächst gleichbleibend, die Form bābes ❬ref name="Kluge"/❭❬ref name="Pfeifer"/❭❬ref name="DHW"/❭ und, ab dem 13. Jahrhundert❬ref name="Kluge"/❭❬ref name="Pfeifer"/❭❬ref name="DHW"/❭ (mit unorganischem, auslautendem-t❬ref name="Kluge"/❭❬ref name="Pfeifer"/❭❬ref name="DHW"/❭), die Formen bābest ❬ref name="Kluge"/❭❬ref name="Pfeifer"/❭❬ref name="DHW"/❭ sowie bābst ❬ref name="Kluge"/❭❬ref name="Pfeifer"/❭ ergab. Die althochdeutsche Form entstammt entweder der altfranzösischen Form papes ❬ref name="Pfeifer"/❭, einer analag zu anderen maskulinenSubstantiven mit auslautendem -s versehenen Nebenform zu pape ❬ref name="Pfeifer"/❭ oder direkt der spätlateinischen Form papes pāpes❬ref name="Kluge"/❭, die im Nordwesten❬ref name="Kluge"/❭ (am Niederrhein❬ref name="Pfeifer"/❭) in germanischeSprachenentlehnt wurde❬ref name="Kluge"/❭❬ref name="Pfeifer"/❭ (vergleiche altsächsischpāvos ❬ref name="Kluge"/❭❬ref name="Pfeifer"/❭, altfriesischpāus ❬ref name="Kluge"/❭, pāves ❬ref name="Kluge"/❭, mittelniederländischpāus ❬ref name="Kluge"/❭❬ref name="Pfeifer"/❭, paewes ❬ref name="Pfeifer"/❭ sowie pāves ❬ref name="Pfeifer"/❭, mittelniederdeutschpāwes ❬ref name="Kluge"/❭❬ref name="Pfeifer"/❭, pāwest ❬ref name="Kluge"/❭❬ref name="Pfeifer"/❭ sowie pauwest ❬ref name="Kluge"/❭) und nach dem Süden vorrückte, diesen jedoch nicht vor dem 10./11. Jahrhundert erreichte❬ref name="Pfeifer"/❭. Bei der spätlateinischen Form handelt es sich um eine gräzisierte Form zu papa pāpa❬ref name="Kluge"/❭. Die lateinischen Formen papa pāpa❬ref name="Kluge"/❭❬ref name="Pfeifer"/❭ und pappa ❬ref name="Pfeifer"/❭ ‚Vater‘❬ref name="Kluge"/❭❬ref name="Pfeifer"/❭, samt ihrer kirchenlateinischen Nebenformen papas und pappas ❬ref name="DHW"/❭, wurden dem griechischen ❬ref name="Pfeifer"/❭❬ref name="DHW"/❭, einem der Kindersprache❬ref name="Pfeifer"/❭ (der kindlichenLallsprache❬ref name="DHW"/❭) entstammenden reduplizierenden❬ref name="Pfeifer"/❭ Vokativ❬ref name="Pfeifer"/❭❬ref name="DHW"/❭ (später mit regulär hinzugebildeter Flexion)❬ref name="Pfeifer"/❭ von ‚Papa‘❬ref name="DHW"/❭, entlehnt❬ref name="Pfeifer"/❭. In der Kirchensprache gilt seit dem 3. Jahrhundert lateinisches papa pāpa als Anrede und Bezeichnung für Bischöfe, Patriarchen, Äbte und insbesondere für den Bischof von Rom, der diesen Titel seit dem 9. Jahrhundert (1075 durch Gregor VII. bestätigt) allein führt.❬ref name="Pfeifer"/❭
Alt- und mittelhochdeutsches, anlautendesb- für fremdsprachigesp- ist ein häufiges Merkmal bei frühen Entlehnungen❬ref name="Kluge"/❭. Die Form »Papst« setzte sich erst spät durch❬ref name="Pfeifer"/❭: Luther schrieb wechselnd Babst und Bapst❬ref name="Pfeifer"/❭; im 17. Jahrhundert dominiert die Form Pabst❬ref name="Pfeifer"/❭; schließlich führte Adelung (1798)❬ref name="Pfeifer"/❭ mit neuer Anlehnung an das lateinische Vorbild❬ref name="Kluge"/❭❬ref name="Pfeifer"/❭❬ref name="DHW"/❭ die Schreibung »Papst« ein❬ref name="Pfeifer"/❭.
[8] Diese umgangssprachliche Bedeutungsübertragung, die womöglich kurz nach 1870 im Zusammenhang mit der Unfehlbarkeitserklärung aufkam, spielt auf den Papststuhl oder Heiligen Stuhl an.❬ref name="ILDU"❭, Seite 2102.❬/ref❭❬ref name="WddU"❭, Stichwort »Papst«.❬/ref❭
[9] Es handelt sich um eine seit dem frühen 20. Jahrhundert bezeugte Kurzform von »Aschenpapst«❬ref name="ILDU"/❭❬ref name="WddU"/❭, welche selbst wohl auf die Gleichsetzung »Papst« = »Abort« (»Papststuhl« = »Heiliger Stuhl«) fußt❬ref❭, Stichwort »Aschenpapst«, Seite 186.❬/ref❭❬ref❭, Stichwort »Aschenpapst«.❬/ref❭.
Synonyme
[1] katholischeKirche: Heiliger Vater, Papa, Pontifex maximus, Sanctitas, Seine Heiligkeit, Servus Servorum Dei, Summus Episcopus
[1] Joseph Ratzinger wurde am 19. April 2005 zum Papst gewählt.
[1] Papst Benedikt XVI. trat am 28. Februar 2013 überraschend von seinem Amt zurück.
[1] „Am 13. Mai 1981 machten die Grauen Wölfe weltweit Schlagzeilen, als eines ihrer Mitglieder, Mehmet Ali Agca, der zu den engsten Mitarbeitern von Abdullah Çatli gehört hatte, ein Attentat auf Papst Johannes Paul II. verübte.“❬ref❭❬/ref❭
[1] „Aber über «ökumenische Höflichkeiten» und Absichtserklärungen zweier Päpste und zahlreicher Bischofskonferenzen und Kirchentage hinaus, wurde in der Sache selbst kein maßgeblicher Fortschritt erzielt.“❬ref❭❬/ref❭
[1] „Ebenso unklar bleibt, warum zwar die Päpste Pius IX. und Pius XII. aufgenommen wurden, aber zum Beispiel gerade Papst Benedikt XVI. unerwähnt bleibt.“❬ref❭❬/ref❭
[1] „In dem von Papst Benedikt XVI. offiziell wieder akzeptierten tridentinischen Ritus nach dem Messbuch von 1962 wurde aber weiter für die Bekehrung der Juden gebetet.[…]Immerhin: Diese Sorgen aufnehmend, formulierte der Papst dann Anfang 2008 für die alte tridentinische Messe eine neue Karfreitagsfürbitte: Die in Latein gehaltene Fürbitte machte jedoch das Ganze nicht besser, im Gegenteil. Die neue Fassung der Karfreitagsfürbitte von Papst Benedikt XVI. lautet in deutscher Übersetzung: «Wir wollen beten für die Juden. Dass unser Gott und Herr ihre Herzen erleuchte, damit sie Jesus Christus erkennen, den Heiland aller Menschen.»[…]Der Papst hätte auch problemlos die harmlose, moderne Karfreitagsfürbitte aus dem Jahr 1970 in lateinischer Übersetzung für die neu-alte tridentinische Messe festlegen können.[…]Der Tiefpunkt der Beziehungen zwischen jüdischen Organisationen und dem Papst war Anfang 2009 erreicht, als die bis dahin exkommunizierten Bischöfe der Pius-Bruderschaft wieder in den Schoss der Kirche aufgenommen wurden - darunter der notorische Antisemit und Holocaust-Leugner Richard Williamson.“❬ref❭❬/ref❭
[1] „1963 erschien Rolf Hochhuths Drama «Der Stellvertreter», das die Lichtgestalt Pius’ XII. abrupt ins Gegenteil verkehrte - in den Papst, «der (zum Holocaust) geschwiegen hatte».“❬ref❭.❬/ref❭
[1] „Das historische Treffen des neuen und des emeritierten Papstes wird in Rom mit Spannung erwartet.“❬ref❭❬/ref❭
[2] „Kein Wunder, dass die Erklärung von PapstSchenuda, er werde ‚Jerusalem nicht besuchen, solange es unter israelischer Besatzung steht‘, bei den Kopten in Ägypten große Zustimmung gefunden hat.“❬ref❭❬/ref❭
[2] „Den Tod des koptischen Papstes Schenuda III. am 17. März deuteten viele Kopten als ein weiteres düsteres Vorzeichen für ihre Zukunft. ‚In dieser kritischen Phase brauchen wir einen umsichtigen Papst wie Schenuda; jemanden, der sich vernünftig mit den Dingen auseinandersetzt‘, meint der koptische Parlamentsabgeordnete Emad Gad.“❬ref❭❬/ref❭
[2] „Der neue koptische Papst Theodoros II. muss divergierende Interessen innerhalb der Kirche miteinander versöhnen – und seine Gläubigen nach außen hin schützen, ohne eine Isolierung von der Gesellschaft zu fördern.“❬ref❭❬/ref❭
[3] „Ein Offener Brief und ein Ruf von muslimischen religiösen Führern an:[…] Seine Seligkeit, Theodoros II., Papst und Patriarch von Alexandrien und ganz Afrika[…] und alle Führer von christlichen Kirchen in der ganzen Welt❬!-- KEIN Satzzeichen im Original --❭“❬ref❭❬/ref❭
[4] „Clemente Gonzales, der Oberhirte der Palmarianer, der in Palma de Troya in der Nähe der spanischen Stadt Sevilla residiert und behauptet, in einer Vision von Gottvater zum Papst Gregor XVII. geweiht worden zu sein –, dieser ‚Gegenpapst‘ droht seinen weiblichen Anhängern mit Exkommunikation, wenn sie das Hosenverbot nicht befolgen.“❬ref❭❬/ref❭
[5] „Seit Simon Ondetes Tod 1991 gibt es allerdings immer wieder Auseinandersetzungen um die Führung der Sekte, also den Papst der Legio Maria.“❬ref❭.❬/ref❭
[6] „Die Hierarchie des Caodaismus richtet sich nach dem Vorbild der katholischen Kirche und unterscheidet neun Ränge, an deren Spitze der caodaistische Papst steht.“❬ref❭.Im Originalsatz ist das Wort »Hierarchie« fett gesetzt.❬/ref❭
[7] „In die Reihe dieser Männer gehört auch Johann Christoph Gottsched (1700-1766), der etwa in den Jahren 1730-1750 als Leipziger Professor der Papst der deutschen Literatur war, aber noch vor seinem Tode in die tiefste Verachtung gestürzt wurde.“❬ref❭.❬/ref❭
[7] „Schon 1944 hatte der ‚Papst‘ des modernen Neoliberalismus, F. A. von Hayek, in seinem Buch ‚Weg in die Knechtschaft‘ empfohlen, liberale Reformen vertraglich und verfassungsmäßig festzuschreiben, um jeden Staatseingriff in den Markt zu verhindern.“❬ref❭❬/ref❭
Redewendungen
umgangssprachlich:
[1] päpstlicher als der Papst sein/katholischer als der Papst sein
[1] ich glaube, der Papst boxt!
[1] in Rom gewesen sein und nicht den Papst gesehen haben