[1] LinguistikVerbalsubstantiv im engeren Sinne, zum Beispiel lateinisch agendo, dicendi, englisch (her) going, (by) making
Herkunft
Entlehnt von spätlateinisch gerundium (Erstbeleg: Marius Plotius Sacerdos, artes grammaticae),❬ref❭Thesaurus linguae latinae 6.2.1953.50.❬/ref❭ dies zu lateinisch gerundum .❬ref❭Duden online, Gerundium.❬/ref❭❬ref❭Wilhelm Kalb, Spezialgrammatik zur selbständigen Erlernung der römischen Sprache für lateinlose Jünger des Rechts, Leipzig 1910, p. 34.❬/ref❭
[1] Das Gerundium ist eine Kategorie der Grammatik des Lateinischen.
[1] „Das Gerundium, welches immer unveränderlich iſt, dient vorzüglich dazu, einen Umſtand des Hauptzeitwortes auszudrücken, und zwey Sätze zu verbinden, die im Deutſchen durch da, als, indem, na❬/span style="letter-spacing:0.2em"❭ch dem, weil, ❬/span style="letter-spacing:0.2em"❭oder ein anderes Bindewort zuſammengefügt werden; …“❬ref❭Theoretisch-praktische italieniſche Sprach-Lehre für öffentlichen, Privat- und Selbſt-Unterricht, München 1837, S.206.❬/ref❭
[1] „Gerundien sind grundsätzlich, im Gegensatz zu Partizipien, invariabel.“❬ref❭Eva-Maria Remberger, Hilfsverben. Eine minimalistische Analyse am Beispiel des Italienischen und Sardischen, Tübingen 2006, p. 125.❬/ref❭
[1] „In anderen Sprachen und in früheren Sprachzuständen gibt es außerdem noch ein Gerundiv(um), das sogenannte Participium necessitatis (Partizip der Notwendigkeit; Angabe, daß das im Verb Ausgedrückte getan werden muß) und das Gerundium, ein zugehöriges Verbalsubstantiv.“❬ref❭ Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin/ New York 2002, Seite XXXV. ISBN 3-11-017472-3. Fett gedruckt: Gerundiv(um), Participium necessitatis und Gerundium. ❬/ref❭
[1] „Man bezeichnet diese flektierten Formen, deren Entstehung umstritten ist, als Gerundium.“❬ref❭ Richard von Kienle: Historische Laut- und Formenlehre des Deutschen. 2., durchgesehene Auflage. Niemeyer, Tübingen 1969, Seite 122.❬/ref❭
[1] „Man rechnet dazu [zum] alle diejenigen vom Verbalstamm abgeleiteten Formen, die entweder ganz wie Substantiva oder Adjektiva dekliniert werden, oder ihrer Entstehung und Bedeutung nach eigentlich zu den Substantiven gehören, also namentlich sämtliche Partizipien (Mittelwörter) und Infinitive, außerdem noch die Gerundia, Gerundiva, Supina und Absolutiva einiger Sprachen.“❬ref❭❬/ref❭
[1] „Von dem Gebrauche der Gerundiorum.“ (Überschrift)❬ref❭des Pepliers, Pierre Rondeau: La parfaite grammaire royale Françoise & Allemande, Das ist: Vollkommene Königl. Frantz. Teutsche Grammatica. Leipzig, 1724, Seite 232❬/ref❭
[1] „Von den Gerundiis und Participiis, wie solche in der Verbindung der Rede gebraucht werden. [...] Das Gerundium mit dem Vorwort di kommt mit dem lateinischen Gerundio in di vollkommen überein [...].“❬ref❭Visconti: Neue Italiänische Grammatik: worinnen die richtigen Grundsätze der reinsten und heut zu Tage so beliebten Toskanischen Sprache, auf eine leichte und für Anfänger gar faßliche Art vorgetragen, und erläutert werden [...]. Sechste verbesserte und stark vermehrte Auflage. Bei Jakob Storti, Venedig, 1798, Seite 135f.❬/ref❭
[1] „Zuweilen findet sich o auch kurz in den Gerundiis und in den Partikeln porrŏ, postremŏ, quandŏ, profectŏ, ergŏ (daher).“❬ref❭August Grotefend: Lateinische Schulgrammatik. Verlage der Hahn'schen Hofbuchhandlung, Hannover 1833, Seite 123f.❬/ref❭
[1] „Vom Gebrauche des Gerundii. [...] Der Dativ des Gerundii steht, um den Zweck oder die Absicht anzuzeigen, besonders nach den Adjectivis utilis, inutilis, noxius, par, aptus, idoneus und nach einigen Verbis, als studere, operam dare, sufficere, tempus consumere oder insumere, esse (dienen) u. a.“❬ref❭F. Heinzelmann: Kurzgefasste Hauptregeln der lateinischen Sprache nach Dr. C. G. Zumpt's Grammatik zum Gebrauche für die untern Klassen der Gmnasien. Bei Ferdinand Dümmler, Berlin, 1839, Seite 36f.❬/ref❭
Die lateinisch deklinierten Formen des Genitivs und Dativs/Ablativs (siehe Singular und Plural 1) wurden bis etwa ins 19. Jahrhundert verwendet. Die Formen des Vokativs sind identisch mit denen des Nominativs und die Formen des Ablativs mit denen des Dativs.