Tiefenstruktur

 f.  Z

Bedeutungen

[1] Linguistik: abstrakte, zugrundeliegende Strukturen, aus denen sich unterschiedliche Sätze, die aber dasselbe bedeuten, herleiten lassen. Das Konzept taucht in verschiedenen Grammatiktypen, zuerst in der generativen Transformationsgrammatik, auf.
Herkunft
Determinativkompositum aus Tiefe, Fugenelement -n und Struktur; Lehnübersetzung von engl. "deep structure"
Gegenwörter
[1] Oberflächenstruktur
Oberbegriffe
[1] Syntax
Beispiele
[1] Die Sätze: "Der Junge sieht das Mädchen", "Das Mädchen wird von dem Jungen gesehen", "(weil) der Junge das Mädchen sieht" können aus ein und derselben Tiefenstruktur hergeleitet werden. Diese Tiefenstruktur kann in einer frühen Version der Transformationsgrammatik so aussehen: Det + N + V + Det + N. Det: Stamm eines Artikels (ohne Flexionsendung); N: Nomen (Substantiv); V: Verb; in diese Kette können dann unflektierte Formen der entsprechenden Wortarten eingesetzt werden: D- + Jung- + seh- + d- + Mädchen. Dies wäre eine semantisch interpretierte Tiefenstruktur. Durch eine Reihe weiterer Regeln können daraus die drei eingangs erwähnten Sätze hergeleitet werden.
[1] Das Konzept der Tiefenstruktur sieht in der generativen Semantik, in der Kasusgrammatik und in den späteren Nachfolgern der generativen Transformationsgrammatik wieder anders aus.

Referenzen

[1] Wikipedia-Artikel Tiefenstruktur
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache Tiefenstruktur
[1] canoo.net Tiefenstruktur
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon Tiefenstruktur

Substantiv, f

Kasus Singular Plural
Nominativ Tiefenstruktur Tiefenstrukturen
Genitiv Tiefenstruktur Tiefenstrukturen
Dativ Tiefenstruktur Tiefenstrukturen
Akkusativ Tiefenstruktur Tiefenstrukturen

Worttrennung

Tie·fen·struk·tur, Tie·fen·struk·tu·ren
Aussprache
IPA ˈtiːfn̩ʃtʀʊkˌtuːɐ̯, ˈtiːfn̩ʃtʀʊkˌtuːʀən
Hörbeispiele: ,
Betonung
Ti̲e̲fenstruktur