Volksetymologie

 f.  Z der Volksetymologie die Volksetymologien

Bedeutungen

[1] (Linguistik): semantische Umdeutung eines entlehnten oder veralteten Ausdrucks (Remotivation/Remotivierung), der, durch Unkenntnis seiner etymologischen Herkunft (Etymologie), zumeist durch lautliche Ähnlichkeit bedingt ist
Herkunft
  • strukturell:
Determinativkompositum aus Volk, Fugenelement -s und Etymologie.
Der Begriff geht auf Ernst Förstemann (1852) zurück.❬ref❭.❬/ref❭
Synonyme
[1] Paretymologie, Pseudoetymologie, Remotivation/Remotivierung, Sekundärmotivation, synchrone etymologische Kompetenz
Gegenwörter
[1] Kindesetymologie/Kinderetymologie
Oberbegriffe
[1] Etymologie, Historiolinguistik, Sprachwissenschaft, Linguistik
Beispiele
[1] „Maulwurf“ ist ein Beispiel für eine Volksetymologie: das Wort hieß mittelhochdeutsch „moltwerf“ ‚Erdwerfer‘; „molt“ wurde, nachdem es unverständlich geworden war, (volksetymologisch) zu „Maul“ umgedeutet.
[1] Die Volksetymologie ist ein Verfahren, Wörter, die ganz oder teilweise unverständlich geworden sind, wieder durchschaubar zu machen, wie das bei der Umdeutung von „molt“ zu „Maul“ geschehen ist.
[1] „Das Gebiet der eigentlichen ‚Kindesetymologie‘ wird durch die unbewussten Umwandlungen gebildet, die in überraschender Weise die Analogien zur Volksetymologie darstellen.“❬ref❭.❬/ref❭
[1] „Daß auch beim Phänomen der Bezeichnungsübertragung die schöpferische Kraft der stets um Durchsichtigkeit von Wörtern bemühten Volksetymologie wirksam ist, möchte ich an der Bezeichnung ‚Landauer‘ erklären.“❬ref❭.Kursiv gedruckt: Landauer.❬/ref❭
[1] „Solche Erscheinungen nennt man meist Volksetymologie, eine neutralere Bezeichnung ist Sekundärmotivation.“❬ref❭, Seite ⅩⅩⅫ.Fett gedruckt: Volksetymologie und Sekundärmotivation. ❬/ref❭
[1] „Hier handelt es sich bis auf epes jedoch ausschließlich um Volksetymologien, die auf Grund von Wortähnlichkeiten auf sprachliche Verwandtschaft schließen.“❬ref❭.Kursiv gedruckt: epes.❬/ref❭
Wortbildungen
[1] volksetymologisch

Referenzen

[1] Prof. Dr. Helmut Glück: Volksetymologie. In: , Seite 757.
[1] Duden online http://www.duden.de/rechtschreibung/
[1]
[1]
[1] Wikipedia-Artikel Volksetymologie
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache http://www.dwds.de/?qu=
[1]
[1] The Free Dictionary http://de.thefreedictionary.com/
[*] canoo.net http://www.canoo.net/?lookup=caseSensitive
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon http://wortschatz.uni-leipzig.de/cgi-bin/wort_www.exe?site=1&Wort=
[*]
Quellen

Substantiv, f

Kasus Singular Plural
Nominativ Volksetymologie Volksetymologien
Genitiv Volksetymologie Volksetymologien
Dativ Volksetymologie Volksetymologien
Akkusativ Volksetymologie Volksetymologien

Worttrennung

Volks·ety·mo·lo·gie, Volks·ety·mo·lo·gi·en
Aussprache
IPA ˈfɔlksʔetymoloˌɡiː, ˈfɔlksʔetymoloˌɡiːən
Hörbeispiele: ,
Betonung
Vọlksetymologie

zählbar

Kasus Singular Plural
Nominativ die Volksetymologie die Volksetymologien
Genitiv der Volksetymologie der Volksetymologien
Dativ der Volksetymologie den Volksetymologien
Akkusativ die Volksetymologie die Volksetymologien
单数 复数