kanonisch

 Adj.  Z

Bedeutungen

[1] in der Art und Weise eines Kanons, sich auf diesen beziehend, als Richtlinie dienend, in Übereinstimmung mit einer Religion, Philosophie oder Wissenschaft als verbindlich geltende Lehre
[2] Informatik: allgemeingültige und eindeutige Bezeichnung eines Datensatzes
[3] Mathematik, Physik: Bestimmungswort, das in vielen Gebieten der Physik und der Mathematik verwendet wird, und bezeichnet dann oft etwas Natürliches, Normales; Beispiele: kanonische Transformation, kanonische Basis
[4] Musik: nach den Regeln eines Kanons, also mit einander folgenden nachahmenden Stimmen
Herkunft
[1] von lateinisch canonicus regelmäßig“ im 16. Jahrhundert entlehnt; dies aus gleichbedeutend griechisch: '; erst in der Bedeutung „von der Kirche genehmigte biblische Urkunde“ (Gegenwort: apokryph), dann auch „den katolischen Rechtsbestimmungen entsprechend“ ❬ref❭, Seite 616, Eintrag „Kanon“.❬/ref❭❬ref❭, Seite 686, Eintrag „Kanon“.❬/ref❭
Beispiele
[1] In augusteischer Zeit wurde das von dem gelehrten Varro errechnete Jahr 753 v. Chr. zur Datierung der Gründung Roms kanonisch.
[1] „Die Priesterweihe ist von ihnen im ersten Jahre der Präsentation nachzusuchen, sie haben eine geziemende Tonsur zu tragen und die vorgeschriebenen kanonischen Stunden gewissenhaft einzuhalten.“❬ref❭, Seite 154.❬/ref❭
[2] Die Menge von Zeichenketten über dem Alphabet { ., (, )} mit wohlgeformten Klammerungen ist ein Modell, das kanonisch ist und zur Abbildung von RNA-Sekundärstrukturen geeignet ist.
[3] „Der in der Mathematik vielgebrauchte Kunstausdruck kanonisch kommt nach M.Cantor's „Vorlesungen Ober Gesch. d. Math.", 2. Bd. 2. Auflage, 8. 791, wahrscheinlich zuerst vor bei Th. Harriot (1660 — 1621) in seinem nachgelassenen Werke „Artis analyticae praxis“, 1631, und zwar auf dem Gebiete der Algebra.“❬ref❭ Serret, J-A: Lehrbuch der Differential- und Integralrechnung, Vol 3: Differentialgleichungen und Variationsrechnung. Ursprünglich Übers. d. Lehrbuches von J. A. Serret seit d. 3. Auflage gänzl. neu bearb. von G. Scheffers , Leibzig 1924, Teubner, Seite 707 ❬/ref❭
[4] Die „6 kanonischen Sonaten“ von Georg Philipp Telemann oder die „Sonata Canonica ...“ GWV 216 von Christoph Graupner.

Referenzen

[1]
[1] Duden online kanonisch
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache kanonisch
[*] canoo.net kanonisch
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon kanonisch
[2,] Wikipedia-Artikel Kanonisch
Quellen

Adjektiv

Positiv Komparativ Superlativ
kanonisch kanonischer kanonischsten

Worttrennung

ka·no·nisch, Komparativ ka·no·ni·scher, Superlativ ka·no·nischs·ten
Aussprache
IPA kaˈnoːnɪʃ
Hörbeispiele:
Reime -oːnɪʃ
Betonung
kano̲nisch

Steigerungsformen

positiv kanonisch
komparativ kanonischer
superlativ am kanonischsten

Starke Beugung (ohne Artikel)

Maskulinum Femininum Neutrum Plural
Nominativ kanonischer kanonische kanonisches kanonische
Genitiv kanonischen kanonischer kanonischen kanonischer
Dativ kanonischem kanonischer kanonischem kanonischen
Akkusativ kanonischen kanonische kanonisches kanonische

Schwache Beugung (mit bestimmtem Artikel)

Maskulinum Femininum Neutrum Plural
Nominativ der kanonische die kanonische das kanonische die kanonischen
Genitiv des kanonischen der kanonischen des kanonischen der kanonischen
Dativ dem kanonischen der kanonischen dem kanonischen den kanonischen
Akkusativ den kanonischen die kanonische das kanonische die kanonischen

Gemischte Beugung (mit ein, kein, Possessivpronomen)

Maskulinum Femininum Neutrum Plural
Nominativ kein kanonischer keine kanonische kein kanonisches keine kanonischen
Genitiv keines kanonischen keiner kanonischen keines kanonischen keiner kanonischen
Dativ keinem kanonischen keiner kanonischen keinem kanonischen keinen kanonischen
Akkusativ keinen kanonischen keine kanonische kein kanonisches keine kanonischen