Kren

 m.  Z des Krenes, Krens

Substantiv, m

Kasus Singular Plural
Nominativ Kren
Genitiv Krens
Krenes
Dativ Kren
Akkusativ Kren

Worttrennung

Kren, kein Plural
Aussprache
IPA kʀeːn, kʀeːns, ˈkʀeːnəs
Hörbeispiele: , ,
Reime -eːn
Bedeutungen
[1] Botanik, Österreich, Südostdeutschland: Meerrettich (Armoracia rusticana)
[2] umgangssprachlich: eine einfältige männliche Person; eine männliche Person, die leicht dummdreist zu überlisten ist; eine männliche Person, die betrogen wurde
[3] umgangssprachlich: Sucht, anderen zu gefallen; Prahlerei
Herkunft
[1] Es handelt sich um ein seit dem 12. Jahrhundert bezeugtes Erbwort aus den mittelhochdeutschen Formen krēn , krēne und chrēn , welche aus dem Slawischen entlehnt wurden.❬ref name="Kluge"❭, Seite 537❬/ref❭❬ref❭, Seite 2275❬/ref❭❬ref❭, Seite 1017❬/ref❭❬ref name="Duden, Fremd"❭, Seite 774❬/ref❭ Der genaue Weg ins Deutsche scheint nicht eindeutig geklärt zu sein. Der »Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache« sieht einen der Ausgangspunkte des Wortes im Sorbischen.❬ref name="Kluge"/❭ Der »Duden. Das Herkunftswörterbuch« geht hingegen von einer Entlehnung über tschechisch křen (beziehungsweise in seiner älteren Form chřěn ) aus.❬ref name="Duden, Etym"❭, Seite 452❬/ref❭ Ebenso vermutet das »Variantenwörterbuch des Deutschen« eine Entlehnung über das Tschechische oder Sorbische.❬ref name="VWD"❭, Seite 440❬/ref❭ Das Wort ist gemeinslawisch bezeugt❬ref name="VWD"/❭, weshalb es sich wohl um ein altes Wanderwort handelt.❬ref name="Duden, Etym"/❭ Es ist somit unter anderem etymologisch verwandt mit bulgarisch '❬ref❭❬/ref❭, kroatisch hren ❬ref❭crodict.com „Meerrettich“❬/ref❭, niedersorbisch kśěn ❬ref name="Kluge"/❭❬ref❭, Seite 199.❬/ref❭❬ref❭❬/ref❭, obersorbisch chrěn ❬ref❭, Seite 213❬/ref❭❬ref❭❬/ref❭ (laut Kluge in der Form krěn ❬ref name="Kluge"/❭), polnisch chrzan ❬ref name="Duden, Fremd"/❭, russisch '❬ref name="Kluge"/❭, serbisch '❬ref❭http://recnik.krstarica.com/❬/ref❭, serbokroatisch '❬ref name="Duden, Etym"/❭, slowakisch chren ❬ref❭❬/ref❭, slowenisch hrén ❬ref name="Duden, Fremd"/❭, tschechisch křen ❬ref name="Duden, Etym"/❭❬ref name="Duden, Fremd"/❭❬ref name="VWD"/❭, ukrainisch '❬ref❭slovnenya.com „хрін“❬/ref❭.
[2] Das Wort ist in dieser Bedeutung seit 1900 bezeugt. Es gelangte über das Österreichische in die Umgangssprache.❬ref name="Küpper"❭, Seite 1648❬/ref❭
[3] In dieser Bedeutung ist das Wort seit dem 19. Jahrhundert bezeugt. Es wurde aus dem Bairischen und Österreichischen in die Umgangssprache übernommen.❬ref name="Küpper"/❭
Synonyme
[2] Dummer, Dummkopf; Betrogener
[3] Gefallsucht; Großsprecherei
Sinnverwandte Wörter
[3] umgangssprachlich abwertend: Affigkeit, Einbildung, abwertend: Eitelkeit, Koketterie, Geckenhaftigkeit, veraltend abwertend: Putzsucht, Selbstgefälligkeit, Stutzerhaftigkeit, Stutzertum; Angeberei, Aufschneiderei
Oberbegriffe
[1] Kreuzblütler, Löffelkraut, Nutzpflanze, Rettich
[2] Mann, männliche Person
Unterbegriffe
[1] Apfelkren, Eierkren, Erdäpfelkren, Knoblauchkren, Mandelkren, Mostkren, österreichisch: Oberskren, Schnittlauchkren, Semmelkren, Suppenkren
Beispiele
[1] Nicht jeder mag Kren gerne essen.
[1] „Ebenso haben wir Kren, geschnitten oder gerieben, dazu verwendet. Der Kren wurden den Kindern auf die Füße und die Hände gelegt.“❬ref name=Arzt❭.❬/ref❭
[1] „Bei Fieber haben wir uns oder den Kindern Krenketten umgehängt. Für diese Ketten schneidet man den Kren in Scheiben.“❬ref name=Arzt/❭
[1] „Kulinarisch gesehen trieb die Liaison von Kren und Rindfleisch die köstlichsten Blüten: Semmelkren, Oberskren, Mandelkren, Mostkren, Suppenkren, Schnittlauchkren, Erdäpfelkren, Knoblauchkren, Apfelkren, Eierkren, grüner Kren.“❬ref❭❬/ref❭
Redewendungen
[1] österreichisch umgangssprachlich: zu etwas seinen Kren geben
[1] umgangssprachlich: in alles seinen Kren reiben
[1,] österreichisch, südostdeutsch umgangssprachlich: einen Kren haben
[1,] österreichisch umgangssprachlich: einen Kren reißen
[1,] umgangssprachlich: sich einen Kren geben
Wortbildungen
[1] Krenfleisch, Krensauce, österreichisch: Krenwurzen
[1,] österreichisch, umgangssprachlich: Krenreißer

Referenzen

[1] , Seite 2275
[1] , Seite 1017
[1] , Seite 774
[1] , Seite 440
[2,] , Seite 1648
[1] Wikipedia-Artikel Kren
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache Kren
[*] canoo.net Kren
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon Kren
[1] The Free Dictionary Kren
Quellen

Substantiv, m

Kasus Singular Plural
Nominativ Kren
Genitiv Krens
Krenes
Dativ Kren
Akkusativ Kren

Worttrennung

Kren
Aussprache
IPA kʀeːn
Hörbeispiele:
Reime -eːn
Bedeutungen
[1] umgangssprachlich: eine Person, die für etwas Geld gibt oder sich an etwas finanziell beteiligt; Person, die einem anderen freigebig Geld schenkt
Herkunft
Laut Küpper handelt es sich um eine seit 1920 bezeugte, aus dem Österreichischen in die Umgangssprache übernommene Entlehnung über das Rotwelsche aus jiddisch ❬ref❭, Seite 1648❬/ref❭, das seinerseits hebräisch entstammt❬ref❭ מילון כיס דו לשוני עברי-גרמני גרמני-עברי כולל תעתיק מלא / Zweisprachiges Taschenwörterbuch Deutsch-Hebräisch Hebräisch-Deutsch mit vollständiger Transliteration,פרולוג מוציאים לאור בע״מ / Prolog Verlag GmbH, Israel 2006. Seite 181 (hebräischer Teil). ISBN 9783929895186❬/ref❭
Oberbegriffe
[1] Mensch, Person
Beispiele
[1] „»Du, Peter, schau', i hab' an Kren (reichen Mann) am Semmering sitzen, der jetzt aber seit einiger Zeit ›nachläßt‹.[…]«“❬ref❭❬/ref❭

Übersetzungen

    • Englisch: [1] financial backer , investor , money lender , sponsor
    • Französisch: [1] bailleur de fonds m, investisseur m, prêteur m, sponsor m
    • Italienisch: [1]
    • Schwedisch: [1] finansiär , sponsor

Referenzen

[1] , Seite 1648
Quellen

Ähnliche Wörter

Krem

Substantiv, m

Kasus Singular Plural
Nominativ Kren
Genitiv Krens
Krenes
Dativ Kren
Akkusativ Kren

Worttrennung

Kren, kein Plural
Aussprache
IPA kʀeːn, kʀeːns, ˈkʀeːnəs
Hörbeispiele: , ,
Reime -eːn
Betonung
Kre̲n

unzählbar

Kasus Singular Plural
Nominativ der Kren -
Genitiv des Krenes, Krens -
Dativ dem Kren -
Akkusativ den Kren -
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