Butzen

 m.  Z des Butzens die Butzen

Bedeutungen

[1] im Übrigen Kerngehäuse des Apfels oder der Birne
[2] Verdickung (zum Beispiel in Glasscheiben oder bei Geschwüren)
[3] Klümpchen (aus verhärteter weicher Materie, etwa Eiter, Augenflüssigkeit oder Nasenschleim)
[4] Bergmannssprache: Mineralmasse im Gestein, die unregelmäßig geformt ist
[5] mundartlich: Fliege (Stelle, wo die Blüte gewesen ist) des Apfels
[6] mundartlich: abgebrannter Kerzendocht
[7] mundartlich: oberes Ende eines zugebundenen Sackes
[8] Buchdruckerwesen: Farbklecks, zu große Menge von Farbe auf einem Buchstaben
[9] Uhrmacherwesen: Hülse, die auf der Welle des Bodenrades angelötet wird
Herkunft
Butzen ist ein Wort, das vor allem in Südwestdeutschland gebräuchlich ist und seit dem 15. Jahrhundert belegt ist.❬ref name=Duden❭, „Butzen“, Seite 123.❬/ref❭ Unter den Bedeutungen dürfte ‚Fliege am Apfel‘ ursprünglicher sein als die übrigen, weil sie sich recht gut auf die bezeugte Bedeutung ‚Knospe‘ zurückführen lässt.❬ref name=Kluge❭, „Butzen“, Seite 166.❬/ref❭ Hieraus ergäbe sich dann, dass Butzen auf das mittelhochdeutsche butze (f) zurückgeht, das wie das mittelniederländische botte und das niederländische bot vermutlich aus dem mittelenglischen budde entlehnt wurde.❬ref name=Kluge/❭ Hierher gehörten somit auch das englische bud und das französische Maskulinum bouton Knopf, Knospe‘.❬ref name=Kluge/❭ Aus der Bedeutung ‚Fliege am Apfel‘ können sich die anderen Bedeutungen, die sich auf Verdickungen und Verhärtungen beziehen, entwickelt haben; allerdings ist es ebenso möglich, dass die Bedeutungen im Zusammenhang mit Abfall und Verunreinigungen zu einer Lautgebärde gehören, die mit Batzen zusammenhängt.❬ref name=Kluge/❭Es ist zudem nicht ausgeschlossen, dass Butzen zum niederdeutschen Adjektiv buttplump, stumpf‘ gehört.❬ref name=Duden/❭❬ref name=Kluge/❭ Diesem ging das im Neuhochdeutschen untergegangene mittelniederdeutsche Verb bōz̧en, im Althochdeutschen bōz̧an,schlagen, stoßen‘ voraus.❬ref name=Duden/❭ In diesem Falle wäre die Ausgangsbedeutung von Butzen ‚abgeschlagenes, kurzes Stück‘.❬ref name=Duden/❭
Synonyme
[1] Butz, Griebs, Griebsch, Kernhaus, Pietschen
[6] Kerzenschnuppe
Unterbegriffe
[1] Apfelbutzen
Beispiele
[1] Da liegt ein Butzen auf dem Gehweg.
[2] Das Fenster besteht aus vielen einzelnen Scheiben mit einem Butzen in der Mitte.
[3] „‚Afterbrand, wo sie nicht ruhen, klopfen, hitzen u. drücken, bis ein Butzen hinausgedrückt ist‘“.❬ref❭‌.❬/ref❭
[4] „Wo die Zersetzung und Umwandlung in noch stärkerem Maße um sich griff und auch auf das eingeschlossene Mineralgemenge im Inneren der Butzen sich erstreckte, entstand dann die 3. Art der vorhin bezeichneten Lagerstätten, die Nester und Butzen von Bräune.“❬ref❭.❬/ref❭
[5] „Die Aepffel können auch ungeschelt bleiben; nur daß die Stiele und Butzen aufgeschnitten und weggethan werden.“❬ref❭.❬/ref❭
[6] Der Butzen am Dochte wurde mit einer „butzschâr“ abgeschnitten.
[8] „Die B. sind wohlfeiler u. bequemer, als die Ballen, u. geben weit gleichern Druck, auch weniger Butzen.“❬ref❭.❬/ref❭
Wortbildungen
butzen
[2] Butzenscheibe

Referenzen

[1–4] , „Butzen“, Seite 331.
[1,] Wikipedia-Artikel Butzen
[1,] Duden online Butzen
[1,]
[1,] , „Butzen“, Seite 213.
[3] , „Butzen“, Spalte 317.
[5–7] , „Butzen“, Seite 166.
[*] canoo.net Butzen
[3] Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 Butzen
Quellen

Ähnliche Wörter

putzen, bützen&pützen (Kölsch platt ❭Küssen); Bützchen (ein Kuss; Kölner Plattdeutsch + Rheinland ❭❭ Verkleinerungsform) oder auch abbützen (Abküssen)

Substantiv, m

Kasus Singular Plural
Nominativ Butzen Butzen
Genitiv Butzens Butzen
Dativ Butzen Butzen
Akkusativ Butzen Butzen

Worttrennung

But·zen, But·zen
Aussprache
IPA ˈbʊʦn̩, ˈbʊʦn̩
Hörbeispiele: ,
Reime -ʊʦn̩
Betonung
Bụtzen

zählbar

Kasus Singular Plural
Nominativ der Butzen die Butzen
Genitiv des Butzens der Butzen
Dativ dem Butzen den Butzen
Akkusativ den Butzen die Butzen
单数 复数