stuken

Z

Bedeutungen

[1] besonders berlinisch: in eine Flüssigkeit, zumeist Wasser, tauchen; unter Wasser drücken
[2] besonders berlinisch: heftig auf/gegen etwas stoßen, mit etwas hart auf etwas auftreffen
[3] (Wäsche) durch Stauchen reinigen
[4] besonders berlinisch: einen kleinen (leichten) Stoß/Stups versetzen
[5] berlinisch selten: jemanden (kräftig) mehrmals hintereinander schlagen
Herkunft
vergleiche mittelniederdeutsch stūken stoßen‘❬ref name="Pfeifer"❭❬/ref❭❬ref name="DudenOnline"❭Duden online stauchen❬/ref❭, mittelniederländisch stūken ❬ref name="Pfeifer"/❭, niederdeutsch stuken stoßen‘❬ref name="DudenOnline"/❭, niederländisch stuiken stoßen, drücken‘ sowie preußisch stûken, stucken, staukenstauchen, wiederholt abwärts stoßen, drücken, stampfen‘❬ref❭.❬/ref❭
Synonyme
[1] eintauchen; untertauchen
[1] besonders einstippen, stippen
[1] ostmitteldeutsch: titschen
[1] dippen, tunken; döppen, ditschen, dötschen, unterducken, unterduckern
[2] (hart) aufstoßen, stauchen
[3] ausstuken
[4] (leicht) anstoßen
[4] umgangssprachlich: anstupsen, schubsen, stupsen
[4] schupfen
[4] umgangssprachlich: stupfen
[4] schuppen
[5] verhauen, verprügeln
[5] umgangssprachlich: verbimsen, verbläuen, verdreschen, verkloppen, versohlen, vertrimmen
[5] umgangssprachlich: trischacken
[5] salopp: vermöbeln; frikassieren
[5] verbüxen
[5] berlinisch: plätten, sengen, verwalken, verwichsen, verwamsen
[5] abledern, abschwarten, abwackeln, verkeilen, verschlagen
Sinnverwandte Wörter
[2] aufkommen, aufprallen, aufschlagen, aufsetzen
[2] salopp: aufknallen, aufkrachen
[4] antippen, tippen
[5] sich prügeln
[5] umgangssprachlich: keilen, sich kloppen
[5] salopp: sich dreschen
Oberbegriffe
[1] tauchen
[2,] stoßen
[5] schlagen
Beispiele
[1] „Dann zeigt der eine, der mit dem strohblonden Pilzkopf, auf Hannas Sachen, der andere grinst breit und nickt, er steht auf, nimmt Jeans und T-Shirt und stukt die Sachen behutsam, so daß kein Glucksen zu hören ist, ins Wasser, bis sie sich ganz und gar vollgesogen haben.“❬ref❭.❬/ref❭
[1] „‚Wer andere unter Wasser stukt, muss sich wegen Nötigung verantworten. Nimmt das Opfer einen gesundheitlichen Schaden, ist man wegen Körperverletzung dran‘, sagt Christine Geistdörfer, Anwältin für Strafrecht.“❬ref❭.❬/ref❭
[1] „Die jüngeren Menschen in Prenzlauer Berg sind noch jünger als diese, sie heißen Leopold, Chloe oder Jaques-Eric, haben Bio-Eis-verschmierte Mündchen und würden nie anderer junger Menschen Köpfchen unters Wasser stuken.“❬ref❭.❬/ref❭
[1] „Ein Lehrstück bietet das Kinderbilderbuch ‘Piet de Smeerpoets’, in dem Sinterklaas drei Knaben, die einen Mohren seiner Hautfarbe wegen verhöhnen, in ein Tintenfass stukt, auf dass sie noch viel dunkler als der ‘Morjaan’ sind.“❬ref❭.❬/ref❭
[1] „Noch einen langen Monat werden wir Nordeuropäer Tag für Tag tiefer und tiefer in Dunkelheit und Kälte gestukt.“❬ref❭.❬/ref❭
[2] „Wir hatten Klemmspaten, so eiserne Keilspaten, damit haben wir dann die Pflanzlöcher gemacht, immer feste gestukt.“❬ref❭.❬/ref❭
[2] „Immer wieder stukt Stefan Bogusch mit seiner riesigen Schaufel auf den Betonschachtdeckel.“❬ref❭.❬/ref❭
[2] „An der südlichen Mauer des Hofes lehnte ein verrosteter Spaten. Er ging hinüber, stukte ihn ein paar Mal auf den Boden, um den Schnee zu entfernen, […].“❬ref❭.❬/ref❭
[3] „In unserer Waschküche gab es zwei Kessel, die austauschbar waren. In einem wurden die Futterkartoffeln für die Schweine gekocht, im anderen die Wäsche. Sie wurde nach dem Kochen in eine Holztonne befördert, wo sie ‚gestukt‘ wurde.“❬ref❭.❬/ref❭
[3] „Ich sehe sie noch im Wrasen der Waschküche stehen, wie sie auf einem Brett die Wäsche der ganzen Familie rubbelt, während Großvater die Kochwäsche in einem großen Kessel über dem Feuer stukt, mit einem altertümlichen Gerät, das es heute nicht mehr gibt.“❬ref❭.❬/ref❭
[4] „‚Nun laß doch mal‘, sagte Anna und stukte ihn wieder auf seinen Platz, ‚du reißt mir noch die Schürze vom Leib.[…]‘“❬ref❭.❬/ref❭
[4] „Mit vorbildlichem Timing stukte der mehrmalige Hindernis-Champion der DDR Christian Zschache die Stute Patchouli am Favoriten Bargas mit Jockey Peter Gehm vorbei zum Sieg.“❬ref❭.❬/ref❭
[4] „Aber dann stukte Champion Andrasch Starke den Wiener Gast Roi Estate doch noch zu einem hochdünnen Sieg mit Kopfvorsprung.“❬ref❭.❬/ref❭
[4] „Der Mann neben ihr stukte sie heftig.“❬ref❭.❬/ref❭
[4] „Dafür haben uns die kleinen Tiere im Streichelzoo ganz schön zu schaffen gemacht. Sie wollten immerzu etwas zu fressen und stukten uns mit ihren Hörnern.“❬ref❭.❬/ref❭
[4] „Sie hievten ihn die Stufen hinauf, öffneten die Tür, schoben ihn in den Bauwagen und stukten ihn auf einen Schemel.“❬ref❭.❬/ref❭
[5]
Charakteristische Wortkombinationen
[1] etwas ins Wasser stuken, jemanden unter Wasser stuken
[3] Kochwäsche, Wäsche stuken
[4] jemanden in die Seite, ins Kreuz stuken
Wortbildungen
[1] einstuken, reinstuken, runterstuken, unterstuken
[2] aufstuken, zurechtstuken, zusammenstuken
[3] ausstuken
[4] anstuken, draufstuken

Referenzen

[4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache http://www.dwds.de/?qu=
[1,] , Stichwort »stuken«, Seite 770.
[2,] , Stichwort »stuken«, Seite 171.
[3] , Stichwort »stûken«, Seite 384.
Quellen

Ähnliche Wörter
ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen:

Levenshtein-Abstand von 1: spuken, stucken
Levenshtein-Abstand von 2: stücken, stuckern

Verb

Zeitform Person Wortform
Präsens ich stuke
du stukst
er, sie, es stukt
Präteritum ich stukte
Konjunktiv II ich stukte
Imperativ Singular stuk!
stuke
Plural stukt!
Perfekt Hilfsverb Partizip II
haben gestukt

Worttrennung

stu·ken, Präteritum stuk·te, P II ge·stukt
Aussprache
IPA ˈʃtuːkn̩ ~ ˈʃtuːkŋ̩
Hörbeispiele: ~