nachgerade

 Adv.  Z

Bedeutungen

[1] umgangssprachlich: endlich, letztlich
[2] umgangssprachlich: geradezu, direkt
[3] veraltet: allgemach, allmählich, nach und nach
Herkunft
Das Wort wurde im 17. Jahrhundert aus dem Niederdeutschen ins Hochdeutsche übernommen. Vorformen waren die mittelniederdeutschen Wörter nāgerāde und nārāde (allmählich), die aus dem mittelniederdeutschen möglicherweise in Verbindung mit dem mittelniederdeutschen rāt (Reihe, Ordnung) hervorgegangen sind und somit ursprünglich für ‚nach der Reihe‘ gestanden haben können, woraus dann später die Bedeutung ‚allmählich‘ entstand.❬ref❭, unter „nach“, Seite 905❬/ref❭
Synonyme
[1] endlich, letztlich, schließlich, schlussendlich
[2] direkt, geradezu
Gegenwörter
[1] anfangs, zunächst
[3] auf der Stelle, plötzlich, sofort
Beispiele
[1] Nachgerade blieb Klara und Jürgen nichts anderes übrig, als ihren Kinderwunsch aufzugeben.
[2] Xaver könnte man nachgerade als Schlitzohr bezeichnen.
[3] Jetzt, da das milde Frühlingswetter kommt, wird es nachgerade aufwärts mit mir gehen.
[3] Im Gottesdienst wurde der Magd Else nachgerade die Zeit lang.

Referenzen

[1,] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache nachgerade
[3] Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 nachgerade
? canoo.net nachgerade
? Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon nachgerade
Quellen

Adverb

Worttrennung

nach·ge·ra·de
Aussprache
IPA ˈnaːχɡəˌʀaːdə
Hörbeispiele:
Betonung
na̲chgera̲de