Zaun

 m.  Z des Zaunes, Zauns die Zäune

Bedeutungen

[1] eine aus Drahtgeflecht oder aus (gekreuzten, parallel angeordneten oder dergleichen) Metall- oder Holzstäben bestehende Vorrichtung, die zumeist ein Grundstück, ein bestimmtes Areal oder dergleichen eingrenzt
Herkunft
Bei dem Wort handelt es sich um ein seit dem 8. Jahrhundert❬ref name="Kluge"❭, Seite 1004.❬/ref❭❬ref name="Pfeifer"❭❬/ref❭ bezeugtes Erbwort, dessen mittelhochdeutsche Formen zūn ❬ref name="Kluge"/❭❬ref name="Pfeifer"/❭❬ref name="DHW"❭, Seite 939–940.❬/ref❭ und zoun ❬ref name="Kluge"/❭ ‚Umzäunung, Hecke, Gehege‘❬ref name="Pfeifer"/❭ (vergleiche mittelniederdeutsch tūn Flechtzaun, Gehege, Garten‘, mittelniederländisch tuun ‚Flechtzaun, umzäunter Hof‘❬ref name="Pfeifer"/❭) lauteten. Diese entstammen der gleichbedeutend althochdeutschen Form zūn ❬ref name="Kluge"/❭❬ref name="Pfeifer"/❭❬ref name="DHW"/❭, welche ihrerseits auf die (nicht bezeugte, aber rekonstruierte) germanische Form *tūna- m ‚Zaun‘❬ref name="Kluge"/❭ zurückgeführt wird. Der gleichen Quelle sollen altnordisch tūn n❬ref name="Kluge"/❭❬ref name="Pfeifer"/❭❬ref name="DHW"/❭ ‚eingezäuntes Land❬ref name="DHW"/❭, eingehegter Grasplatz vor dem Haus❬ref name="Pfeifer"/❭, Hof❬ref name="DHW"/❭, Hofplatz❬ref name="Pfeifer"/❭, Ortschaft❬ref name="DHW"/❭, Stadt❬ref name="Pfeifer"/❭‘, altfriesisch tūn ❬ref name="Kluge"/❭, altsächsisch tūn ❬ref name="Kluge"/❭❬ref name="Pfeifer"/❭ ‚Flechtzaun, Gehege, Garten‘❬ref name="Pfeifer"/❭ und altenglisch tūn ❬ref name="Kluge"/❭❬ref name="Pfeifer"/❭❬ref name="DHW"/❭ ‚Zaun❬ref name="Pfeifer"/❭❬ref name="DHW"/❭; Garten❬ref name="Pfeifer"/❭❬ref name="DHW"/❭; Feld❬ref name="Pfeifer"/❭; Hof❬ref name="Pfeifer"/❭❬ref name="DHW"/❭; Landhaus❬ref name="Pfeifer"/❭; Wohnung❬ref name="Pfeifer"/❭; Dorf❬ref name="Pfeifer"/❭❬ref name="DHW"/❭, Stadt❬ref name="Pfeifer"/❭, Ortschaft❬ref name="DHW"/❭‘ entspringen. So wird deutlich, dass sich im Altnordischen und Altenglischen die Bedeutung zu ‚eingehegter Platz‘ weiter entwickelt, so dass sich englisch town ‚Stadt‘❬ref name="Pfeifer"/❭❬ref name="DHW"/❭, niederländisch tuin ‚Garten‘❬ref name="Pfeifer"/❭❬ref name="DHW"/❭, (mundartliches) schwedisch tun ‚Zaun‘❬ref name="Pfeifer"/❭ und isländisch tún ❬ref name="Kluge"/❭ ergeben.❬ref name="Kluge"/❭ Die Herkunft der erschlossenen germanischen Form bleibt jedoch letztlich unklar.❬ref name="Kluge"/❭ Außergermanische Anknüpfungsmöglichkeiten finden sich im Keltischen❬ref name="Pfeifer"/❭: altirisch dūn ❬ref name="Pfeifer"/❭❬ref name="DHW"/❭ oder dún n ‚Burg, befestigte Stadt‘❬ref name="Kluge"/❭, altwalisisch din ‚Burg‘❬ref name="Pfeifer"/❭. Vermutlich gehört hierhin auch das gallisch-lateinische Element -dūnum❬ref name="Pfeifer"/❭❬ref name="DHW"/❭ oder -dunum❬ref name="Kluge"/❭, das als zweites Glied in Ortsnamen auftritt❬ref name="Kluge"/❭❬ref name="Pfeifer"/❭❬ref name="DHW"/❭, wie zum Beispiel in Lugdunum LugdūnumLyon‘❬ref name="Pfeifer"/❭, Noviodunum Neuenburg‘ (Name mehrerer keltischer Städte)❬ref name="DHW"/❭, Tarodunum TarodūnumZarten‘❬ref name="Pfeifer"/❭, Virodunum VirodūnumVerdun‘❬ref name="Pfeifer"/❭.
Synonyme
[1] Abzäunung, Einfriedigung/Einfriedung, Einzäunung, Umzäunung
[1] Befriedung, Umfriedigung/Umfriedung
[1] besonders Forstwesen: Einhegung
[1] Schweiz: Hag
[1] Namibia: Fence
[1] landschaftlich, besonders Nordamerika, Südafrika (KwaZulu-Natal): Fenz
Sinnverwandte Wörter
[1] Eingrenzung, Gatter, Gitter, Hecke, Palisade
Verkleinerungsformen
[1] Zäunchen, Zäunlein
Oberbegriffe
[1] Abgrenzung
Unterbegriffe
[1] Bauzaun, Betonzaun, Bienenzaun, Blendschutzzaun, Bohlenzaun, Bretterzaun, Drahtzaun, Einfriedungszaun, Eisenzaun, Elektrozaun, Fangzaun, Flechtzaun, Gartenzaun, Gitterzaun, Grenzzaun, Holzzaun, Jägerzaun, Lattenzaun, Maschendrahtzaun, Metallzaun, Palisadenzaun, Plankenzaun, Sperrzaun, Stacheldrahtzaun, Stahlzaun, Staket/Staketenzaun, Weidezaun
Beispiele
[1] Viele Menschen frieden ihr Grundstück mit einem Zaun ein.
Redewendungen
[1] ein lebender Zaun
[1] mit etwas hinter dem Zaun halten/mit etwas hinterm Zaun halten
[1] etwas vom Zaun brechen/ etwas vom Zaune brechen
  • umgangssprachlich:
[1] den Zaun nicht einreißen
[1] durch den Zaun grasen
[1] für jemanden einen Zaun flicken
[1] Hier möchte ich nicht tot überm Zaun hängen!
[1] jemandem den Zaun pinseln
[1] jemanden über den Zaun schippen
[1] nicht alle Latten am Zaun haben
[1] übern Zaun gehen
[1] Wind über den Zaun schaufeln
[1] Wir werden den Zaun schon pinseln!
Charakteristische Wortkombinationen
[1] ein elektrischer, hoher, niedriger, unüberwindlicher Zaun; ein Zaun aus Holz, Latten, Maschendraht, Stacheldraht; einen Zaun anstreichen, ausbessern/flicken/erneuern/reparieren, errichten/ziehen; durch den Zaun schlüpfen; über den Zaun klettern, springen
Wortbildungen
[1] zaundürr (→ zaunkrachdürr)
[1] zäunen (→ abzäunen, einzäunen, umzäunen, verzäunen)
[1] Zaunlatte, Zaunpfahl/Zaunspfahl, Zaunpfosten
[1] Zaungast
[1] Zauneidechse, Zaunkönig, Zaunschlüpfer
[1] Zaunlilie, Zaunrebe, Zaunrübe, Zaunwinde

Referenzen

[1] , Seite 4592.
[1] , Seite 1962.
[1] Duden online Zaun
[1]
[1] Wikipedia-Artikel Zaun
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache Zaun
[1] The Free Dictionary Zaun
[*] canoo.net Zaun
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon Zaun
[*]
[1]
[1]
[1] Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 Zaun
[1]
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[1]
Quellen

Ähnliche Wörter

Faun, Saum, Zahn, Zaum

Substantiv, m

Kasus Singular Plural
Nominativ Zaun Zäune
Genitiv Zaunes
Zauns
Zäune
Dativ Zaun
Zaune
Zäunen
Akkusativ Zaun Zäune

Worttrennung

Zaun, Zäu·ne
Aussprache
IPA ʦaʊ̯n, ˈʦɔɪ̯nə
Hörbeispiele: ,
Reime -aʊ̯n
Betonung
Za̲u̲n

zählbar

Kasus Singular Plural
Nominativ der Zaun die Zäune
Genitiv des Zaunes, Zauns der Zäune
Dativ dem Zaun den Zäunen
Akkusativ den Zaun die Zäune
单数 复数

 

zäun

Z

=== Konjugierte Form ===

Nebenformen
:1. Person Singular Indikativ Präsens Aktiv: zäune

Worttrennung
:zäun

Aussprache
:IPA ʦɔɪ̯n
:Hörbeispiele:

Grammatische Merkmale
*2. Person Singular Imperativ Präsens Aktiv des Verbs zäunen
*1. Person Singular Indikativ Präsens Aktiv des Verbs zäunen